Robert Domes

Autor Journalist Ausbilder

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Kulturpreis der Stadt Kaufbeuren für Robert Domes

Ich freue mich sehr. Die Stadt Kaufbeuren hat mir den Kunst- und Kulturpreis 2023 verliehen. Oberbürgermeister Stefan Bosse würdigte mich bei der Verleihung für mein literarisches Schaffen und die Bearbeitung anspruchsvoller historischer Themen. Noch nie habe ich so viel Lob und Beifall bekommen wie bei der bewegenden und abwechslungsreichen Feier am 19. 10. 2023 im Kaufbeurer Stadttheater. Ich bin stolz und glücklich, dass so viele Freunde und Bekannte gekommen sind, um mit mir zu feiern.

Hier meine Dankrede:

"Zunächst danke an die Stadträte, die mir den Preis zuerkannt haben. Ich freue mich wirklich sehr darüber - und ich finde, es war eine gute Entscheidung.

Vielen Dank an alle, die diesen Abend zu etwas besonderem gemacht haben, die Schüler der beiden Theatergruppen aus Kaufbeuren und Obergünzburg, die Musikerinnen, die Helfer hinter der Bühne.

Ein großer Dank geht an meine Freunde, an unsere Freunde, die Simone und mich, uns zwei freie Künstler, während Corona unterstützt haben. Das reichte von einer Semmeltüte, die ungefragt an unserer Haustür hing, bis hin zu finanziellen Hilfen. Der Roman "Waggon vierter Klasse" ist ja in dieser Zeit entstanden. Und ich bin nicht sicher, ob ich das ohne die Hilfe geschafft hätte. Viele von euch sitzen hier im Saal. Ihr wisst, wen ich meine. Vielen vielen Dank euch!

Ein großer Dank gilt allen meinen Kindern. Kinder haben eine angeborene Eigenschaft: Sie retten dich ins Jetzt, vor allem, wenn sie noch klein sind. Nun sind sie alle schon groß – und holen mich dennoch immer wieder aus meiner Schriftstellerstube zurück ins Leben. Und sie haben mir viele wichtige Dinge beigebracht: So zum Beispiel Rezepte für absurde alkoholische Getränke, wie etwa Wodka-Kaba, die Wundversorgung von Skateboardverletzungen, welche Seiten im Internet den größtmöglichen Blödsinn bieten, Faulsein, Träumen, Gottvertrauen. Schön, wenn man solche Lehrmeister hat.

Auf der Bühne haben heute Abend nur Männer gesprochen. Das ist ein bisschen einseitig und ich muss dem etwas entgegensetzen. Denn ich wurde in meinem Leben mindestens genauso stark von Frauen unterstützt und getragen. Darunter möchte ich drei hervorheben. Alle drei stehen für Freiheit. Und Kunst ist eine Schwester der Freiheit.

Die eine ist meine Mutter, die mir von Anfang an die Freiheit gegeben und gelassen hat, das zu tun, was ich wollte und die mich immer in meinen Bestrebungen unterstützt hat (auch wenn sie selbst öfter den Kopf geschüttelt hat über die verrückten Ideen ihres Sohnes). Danke, Mama!

Die zweite ist meine Agentin Lianne Kolf, die leider heute nicht hier sein kann. Sie hat nicht nur meine Werke bestens vermarktet, sondern immer wieder neue Impulse und Anregungen gegeben. Sie ist für mich - so wie für alle ihre Autoren - in allen Lebenslagen da. Nicht nur wenn es was zu feiern gibt, sondern auch in schwierigen Zeiten. Und für alle Gelegenheiten hat sie die richtigen Worte und das richtige Fläschchen im Kühlschrank.

Und die dritte ist Simone. Ohne sie würde ich heute nicht hier oben stehen. Ohne sie hätte ich nicht den Mut aufgebracht, mich in das Abenteuer eines Schriftstellerlebens zu stürzen. Ohne sie hätte ich auch die psychisch anstrengenden Schreibphasen nicht durchgestanden. Sie begleitet mich mit Geduld und Verständnis. Und vor allem holt sie mich aus den Tälern raus. Wenn ich verzweifelt bin, verliert sie nie die Zuversicht und Hoffnung. Simone, ich liebe dich.

Zum Schluss möchte ich es nochmal wiederholen: Kunst ist eine Schwester der Freiheit. Diese Freiheit ist heute auf vielen Ebenen bedroht. Durch fehlende Diskussionskultur, durch Hass, durch Shitstorms, durch Nicht-Zuhören, durch das Nicht-Aushalten von anderen Meinungen, durch Vorurteile. Daran können wir nur zusammen etwas ändern. Indem wir aufmerksamer miteinander umgehen, toleranter und offener sind, indem wir mehr zuhören und mehr miteinander reden. Lassen Sie es uns gemeinsam versuchen. Vielen Dank!"

Waggon vierter Klasse

Ich freue mich sehr. Mein neuer Roman ist fertig. Er kann online und im Buchhandel bestellt werden. (Zum Beispiel hier über die Verlagswebsite)

Die Geschichte:

Sommer 1948: Die 16-jährige Martha ist aus Ostpreußen nach Bayern geflüchtet. Mit ihrem Vater wohnt sie in einem ausrangierten Bahnwaggon am Rand des Dorfes. Um den Waggon ranken sich  Gerüchte, vor allem um seinen früheren Bewohner Alois Roth. Der Mann ist in der Nazizeit spurlos verschwunden. Martha beginnt nachzufragen. Was war Alois Roth für ein Mensch? Warum lebte er in diesem einsamen Waggon? Aber im Ort möchte niemand darüber sprechen. Es gibt Dinge, die sollte man besser ruhen lassen, heißt  es nur. Doch Martha lässt sich nicht beirren. Sie will die Wahrheit herausfinden, auch wenn sie wehtut.

Der bewegende Roman beruht auf wahren Begebenheiten und gründlicher Recherche. Sensibel erzählt er von Kriegstrauma und Verdrängen, von der Frage nach Schuld und der Suche nach der Wahrheit. Mehr dazu.

Unser Lied für Mut und Hoffnung

Auf das Bild klicken, um das Video auf YouTube zu öffnen.

Verrückte Zeiten brauchen kreative Antworten. Simone und ich haben deshalb ein Mutmacherlied aufgenommen und auf YouTube gestellt. Das Lied hat eine Geschichte. Es war (mit geringfügig anderem Text) ursprünglich unser Hochzeitslied. Weil wir zusammen bereits viele Krisen gemeistert haben. Weil wir immer wieder aufstehen, wenn wir fallen. Und weil wir gelernt haben, dass Liebe alles ist, was zählt.

Angesichts der aktuellen Krise habe ich das Lied ein wenig umgetextet. Es soll für alle sein, die jetzt ratlos, hilflos, ängstlich, sorgenvoll und überfordert sind. Es soll ihnen – und uns allen – Mut machen und Hoffnung geben: Wir werden wieder aufstehen. Liebe ist alles was zählt.

Die Aufnahme ist nicht besonders. Aber wir haben im Moment weder das Geld, noch die Zeit, damit in ein Studio zu gehen. Also haben wir den Song einfach mal schnell auf unserem Sofa eingesungen (zusammen mit unserer Katze Flocke, die am Ende zufrieden schnurrt).

Bleibt alle gesund, menschlich und mutig!

 

 

08.12.2017

Neue Dokumentation: "Wir waren wie eine große Familie"

Wie war das Leben in der Heil- und Pflegeanstalt Irsee nach dem Krieg? Welche Zustände herrschten dort damals? Wie sah der Alltag in der Pflege und Betreuung der Patientinnen und Patienten aus? Diesen Fragen geht die Dokumentation "Wir waren wie eine große Familie" von Robert Domes nach.

Der Band gewährt Einblicke in den Alltag der Heil- und Pflegeanstalt Irsee zwischen 1945 und 1972. Erinnerungen ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ergänzt durch die Auswertung historischer Quellen, sodass ein differenziertes Bild des psychiatrischen Alltags vor den Reformen der Psychiatrie-Enquête und des ersten Bayerischen Psychiatrieplans entsteht.

Der Band wurde für das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags herausgegeben von Stefanie Krüger und Dr. Stefan Raueiser.

Erschienen im Grizeto Verlag, Irsee, Broschur, 180 Seiten, ISBN 978-3-9816678-7-5, € 13,80 [D]

 

21.11.2017

"Nebel im August"

in Portugal und Frankreich

"Nebel im August" ist jetzt auch auf portugiesisch und französisch erhältlich. "Nevoeiro em Agosto" ist bei Nuvem de Tinta in Lissabon erschienen, "La brume en août" bei Anne Carrière in Paris. Herzlichen Dank an Helena Topa (Portugal) und Edith Noublanche (Frankreich) für ihre einfühlsame Übersetzung.

 

09.01.2017

"Nebel im August"

startet in Italien

Am 12. Januar kommt der Film "Nebel im August" in die italienischen Kinos. Damit wird die tragische und berührende Geschichte von Ernst Lossa nun auch in dem Land veröffentlicht, in dem der Junge seine Wurzeln hat. Bartholomäus Lossa, einer von Ernsts Vorfahren, wanderte Anfang des 19. Jahrhunderts von Italien in Deutschland ein.

Der Film NEBBIA IN AGOSTO wird in italienischer Synchronfassung gezeigt.

Noch im Januar wird auch das Buch auf italienisch erscheinen. "Nebbia in Agosto" wird vom Verlag Mondadori herausgebracht.

 

03.10.2016

Kritiker feiern "Nebel im August"

"Ein mächtiger Film", "ein mit exzellenten Darstellern, detaillierten Beschreibungen und eindringlichen Bildern tief berührendes Drama", "kraftvoll", "authentisch", "packend" - der Spielfilm "Nebel im August" wird zum Kinostart von zahlreichen Kritikern geadelt. So sagt etwa Hannelore Heider im Deutschlandfunk: "Der Film hat eine große emotionale Kraft und könnte damit auch Skeptiker überzeugen, die glauben, dass man solch ein Thema in Spielfilmform eigentlich nicht darstellen kann."

Auch die Kinobesucher berichten in ersten Kommentaren, wie tief bewegt und ergriffen sie sind. Und sie sind dankbar, dass die Filmemacher den langen Atem hatten und dieses wichtige, vergessene Thema derart einfühlsam auf die Leinwand bringen.

 

Hier eine Übersicht der Rezensionen dazu.

 

Internationale Ehrung

Gleich zwei internationale Auszeichnungen für NEBEL IM AUGUST auf dem weltweit größten Kinderfilm-Festival Giffoni in Italien. www.presseportal.de/pm/7840/3388448

 

Material für Schüler und Interessierte zum Film NEBEL IM AUGUST

Das Schicksal von Ernst Lossa ist seit Jahren an vielen Schulen Thema im Unterricht. Schüler lesen NEBEL IM AUGUST und schauen den Film an. Inzwischen findet man im Netz eine Menge Information zu Buch und Film und zu den Patientenmorden der Nazis. Manches davon ist verwirrend, manches falsch. Schüler und Lehrer, die Material suchen, werden hier auf der Seite Nebel im August fündig. 

Eine gute Übersicht hat Visionkino zusammengestellt. Dort gibt es das Schulmaterial zum Download mit vielen Hintergrundinformationen zum Film und Anregungen für die pädagogische Arbeit mit dem Thema: Unterrichtsmaterial


30.06.2016

Friedenspreis des Deutschen Films für "Nebel im August"

Eine weitere hohe Auszeichnung für den Film "Nebel im August": Kai Wessel, Regisseur des Films, erhielt am 30. Juni 2016 den nationalen Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke. Im Münchener Cuvilliés-Theater überreichte die Schauspielerin Maria Furtwängler den Preis. Sie sagte in ihrer Laudatio, um dieses Thema zu verfilmen, brauche es "eine klare, unkorrumpierbare, menschliche Haltung. Und die hat dieser aufklärerische, perfekt gemachte und gespielte Film, der eine Hommage ist an die Kraft des Kinos und gleichzeitig ein zutiefst ergreifendes Plädoyer für die Menschlichkeit."

Hier die Pressemitteilung dazu.